Ein Jahr Coronapandemie in Düsseldorf
Vor einem Jahr, am 3. März 2020, begann die Coronapandemie und die Landeshauptstadt Düsseldorf registrierte die ersten beiden positiven Coronafälle. Seitdem reagierte die Stadt immer wieder auf sich ständig ändernde Situationen. Anfangs stand beispielsweise vor allem das Informationsbedürfnis der Bürgerinnen und Bürger im Fokus, es folgte die Einrichtung von Testmöglichkeiten und zuletzt der Aufbau und die Inbetriebnahme des Impfzentrums in der Merkur Spiel-Arena. Bei insgesamt 17.316 Düsseldorferinnen und Düsseldorfern wurde seit dem 3. März 2020 eine Infektion mit dem Coronavirus diagnostiziert. Der Anteil der britischen Virus-Variante B.1.1.7 an allen untersuchten Proben seit Anfang Februar beträgt 40,5 Prozent.
7-Tages-Inzidenz Düsseldorf: 53,2 (+1,3) | NRW: 62,8 (-1,0) | 1./2. Impfung: Düsseldorf: 36.305/17.586 | NRW: 959.746/449.292
Die Zahlen in Tabellenform (NRW, Düsseldorf, Kreis Heinsberg und Stadt Wassenberg) sowie die Impftabellen von Düsseldorf und NRW finden Sie hier.
Bislang 116 Sitzungen des Krisenstabs
Das Virus kam kurze Zeit später, am 28. Januar 2020, auch in Deutschland an, wo in München der erste Fall gemeldet wurde. Am 25. Februar wurde die erste Person in Nordrhein-Westfalen positiv auf das neuartige Virus getestet, die ersten beiden positiven Fälle in Düsseldorf wurden am 3. März 2020 vermeldet. Zwei junge Männer hatten sich mit dem Coronavirus infiziert. Trotz leichter Krankheitsverläufe stieg die Unsicherheit in der Bevölkerung an. Der Krisenstab der Landeshauptstadt Düsseldorf wurde am 10. Februar 2020 zum ersten Mal zusammengerufen, aber bereits seit Anfang Januar 2020 tagte regelmäßig eine Projektgruppe “Corona”. Seitdem wurde in 116 Sitzungen mit allen Ämtern besprochen, wie das weitere Vorgehen in Bezug auf die Pandemie ist und entsprechende Entscheidungen getroffen. Anfangs noch mehrmals wöchentlich vor Ort, hat man die mittlerweile einmal pro Woche stattfindenden Treffen in die digitale Ebene übertragen, um den Infektionsschutz zu gewährleisten.
Information der Bevölkerung begann früh
Die Stadt Düsseldorf reagierte zudem schnell auf das enorme Informationsbedürfnis der Bürgerinnen und Bürger. Bereits am 28. Februar hatte das Informationstelefon 0211-8996090 seine Arbeit aufgenommen. Mit den ersten Infektionen in der Landeshauptstadt stieg die Zahl der täglichen Anrufer – und die Hotline wurde zwischenzeitlich rund um die Uhr angeboten. Auch das Amt für Soziales, die Gewerbeabteilung des Ordnungsamtes und die Wirtschaftsförderung haben kurzfristig eigene Informationsangebote gestartet. Bürgerinnen und Bürger können sich bis heute unter 0211-8998999 (werktags, 9 bis 16 Uhr) melden, wenn sie Hilfe bei der Versorgung benötigen. Dies könnte zum Beispiel der Fall sein, wenn derjenige, der üblicherweise die Versorgung übernimmt, unter Quarantäne steht und sich keine Hilfe durch Nachbarn oder Freunde organisieren lässt.
Für Gewerbetreibende wurde seitens des Ordnungsamtes eine Hotline unter 0211-8923350 (werktags, 9 bis 15 Uhr) zur Beratung bezüglich der Coronaschutzverordnung eingerichtet. Unternehmer wählen die Service-Hotline 0211-8990136 (werktags, 9 bis 16 Uhr) oder schreiben eine E-Mail an business@duesseldorf.de, um den Rückrufservice des Amtes für Wirtschaftsförderung in Anspruch zu nehmen und sich beraten zu lassen. Ab dem 18. März 2020 konnten akut von einer Insolvenz bedrohte Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf zudem eine pauschale Finanzhilfe als Überbrückung beantragen. Diese Überbrückung wurde angeboten, bis andere Unterstützungsprogramme von EU, Bund und Land gegriffen haben.
Wirtschaftliche Hilfen
Weitere Hilfen für Unternehmen waren beispielsweise die Stundung von Gewerbesteuer und Verzicht auf Vollstreckung, was beides bis heute bei der Stadt Düsseldorf beantragt werden kann. Auch die mögliche Ausweitung von Terrassen auf den öffentlichen Straßenraum in Form von Parkplätzen und ein Verzicht auf die Terrassengebühren kam vielen Gastronomiebetrieben zugute. Zur Unterstützung von unter den Folgen der Corona-Pandemie leidenden Kulturschaffenden in Düsseldorf legte das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf im Juni 2020 unter anderem einen Hilfsfonds in Höhe von 730.000 Euro auf und zahlte Honorare in Höhe des Kurzarbeitergeldes an Honorarkräfte der Volkshochschule aus, auch wenn Kurse nicht durchgeführt werden konnten.
Auf das Coronavirus testen lassen konnten sich die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer bereits ab dem 4. März 2020. Dann nahm ein Diagnostikzentrum – nachdem ein vorläufiges für zwei Tage im Gesundheitsamt Düsseldorf eingerichtet worden war – an zentraler Stelle unter der Regie der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte seine Arbeit auf. Am 24. März eröffnete das Gesundheitsamt in enger Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Düsseldorf zusätzlich das Coronavirus-Drive-In-Diagnose-Center an der Mitsubishi Electric Halle; ein mobiler Service wurde durch die Feuerwehr eingerichtet, um beispielsweise Reihentestungen in Altenheimen durchzuführen. Mittlerweile befindet sich dort neben dem Drive-In auch das Diagnosezentrum. Bis zum Mittwoch, 3. März, wurden insgesamt 105.563 Abstriche in den zwei städtischen Einrichtungen sowie durch den mobilen Service vorgenommen.
Am 7. März wurden erstmals über 100.000 Infizierte weltweit gemeldet – am 11. März erklärte die WHO daraufhin den Ausbruch des neuartigen Coronavirus zur Pandemie. Das stellte die Menschen weltweit vor große Herausforderungen. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Im vergangenen Jahr haben wir alle sehr viel lernen müssen und haben gemeinsam viel erreicht. Es war eine vollkommen neue Situation für uns alle. Stets mussten und müssen aktuell lageabhängig Anpassungen an die dynamische Entwicklung des Coronavirus vorgenommen werden.” Er blickt positiv auf die kommenden Monate: “Dank der Möglichkeit zur Schutzimpfung gegen das Virus bin ich zuversichtlich, dass wir uns Stück für Stück wieder der Normalität annähern können, sobald eine Vielzahl von Menschen geimpft worden sind.”
Ämterübergreifender Einsatz bei Kontaktnachverfolgung
Als ein wirksames Mittel im Kampf gegen das Coronavirus erwies sich die Kontaktpersonennachverfolgung. Mit ihrer Hilfe konnten Infektionsketten von Anfang an frühzeitig unterbrochen oder auch verhindert werden. Neben Studierenden, externen Containment-Scouts, und Bundeswehrsoldaten kam auch viel Unterstützung aus anderen Ämtern der Stadtverwaltung. Das weiß auch Stadtdirektor und Krisenstabsleiter Burkhard Hintzsche zu schätzen: “Es ist beeindruckend, wie schnell und flexibel Hilfe aus den anderen Ämtern kam. Dieses letzte Jahr hat – angesichts der Krise – noch einmal den Zusammenhalt in der Stadtverwaltung verdeutlicht. Die gute Zusammenarbeit und ein regelmäßiger Austausch untereinander sollten auch zukünftig erhalten bleiben.”
Wer infiziert ist, muss sich in Quarantäne begeben – die Stadt Düsseldorf hat durch ein professionelles Quarantänemanagement dafür gesorgt, dass auch diejenigen, die sich nicht isolieren können oder in Gemeinschaftsunterkünften leben, für die Dauer der Quarantäne in von der Stadt angemieteten Einrichtungen verbleiben können. Den Anfang machte eine ehemalige Flüchtlingsunterkunft an der Blankertzstraße, die in Zusammenarbeit von Feuerwehr, Amt für Migration, Gesundheitsamt sowie Deutsches Rotes Kreuz in eine Quarantäneeinrichtung umgebaut wurde und zum 26. März 2020 bezugsbereit war. Im Laufe der Zeit folgten auch Anmietungen von Hotels und eines Hotelschiffes zur Unterbringung von quarantänisierten Personen.
3.976 Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstößen gegen Coronabestimmungen
Auch die Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger war und ist entscheidend, denn seit Beginn der Pandemie gab es viele Einschränkungen und Verbote. Besonders der erste Lockdown im Jahr 2020 – aber auch der aktuelle Lockdown – stellte und stellt die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer vor große persönliche Herausforderungen. Die Einsatzkräfte des Ordnungsamtes sind seit einem Jahr tagtäglich damit beschäftigt, auf die Einhaltung der sich ständig ändernden Coronaregeln im gesamten Stadtgebiet zu achten. Bis zum heutigen Mittwoch, 3. März, wurden 3.976 Ordnungswidrigkeitenverfahren aufgrund von Verstößen gegen Coronabestimmungen mit einer Forderungshöhe von 657.467 Euro eingeleitet. 471 dieser Verfahren haben einen gewerberechtlichen Bezug. Das häufigste Vergehen ist der Verstoß gegen die Maskenpflicht mit 1.973 Verstößen. 1.336 Ordnungswidrigkeitenverfahren wurden aufgrund von Verstößen gegen die Kontaktbeschränkungen eingeleitet. Das höchste bisher verhängte Bußgeld beläuft sich auf 8.000 Euro.
Ein ganz wichtiger Baustein bei der Bekämpfung der Coronapandemie ist das Impfzentrum an der Merkur Spiel-Arena, welches am 8. Februar 2021 in Betrieb genommen wurde. Es wurde unter Hochdruck gemeinsam vom Gesundheitsamt Düsseldorf, der Feuerwehr Düsseldorf sowie dem Arena-Partner D.LIVE errichtet und war bereits Mitte Dezember einsatzbereit. Bis zum heutigen Mittwoch, 3. März, konnten 34.615 Menschen geimpft werden, davon haben 17.076 ihre erste und zweite Impfung erhalten.
Seit einem Jahr sehen sich die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landeshauptstadt Düsseldorf der Bewältigung der Coronapandemie gegenübergestellt. Zahlreiche weitere Angebote wurden während dieser Zeit ins Leben gerufen – von der Verteilung von Lunchpaketen an Obdachlose über Online-Angebote der Kulturinstitute bis hin zu Livestreams der Ausschusssitzungen und Online-Bürgerbeteiligungen. Viele Personen arbeiten gemeinsam mit Hochdruck daran, die Verbreitung des Coronavirus weiter einzudämmen. Während des erneut verlängerten Corona-Lockdowns bis einschließlich 7. März 2021 bleiben auch die Dienststellen der Stadt zum Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weitestgehend geschlossen. Die Dienstleistungen der Stadtverwaltung werden – soweit möglich – über das Online-Angebot und über Notdienste in eingeschränkter Form fortgeführt. Das Amt für Einwohnerwesen bearbeitet nach Terminvergabe Melderegister- und Passangelegenheiten.
Quelle: Stadt Düsseldorf, Presseamt