This Day in History: 2024-05-16

In den frühen Morgenstunden gegen 2.25 Uhr kommt es an der Lichtstraße in Flingern-Nord zu einem Vollbrand in einem Kiosk, der sich schnell auf das darüberliegende Wohnhaus ausweitet. 3 Menschen starben, 16 Menschen wurden verletzt.

Pressemeldung der Feuerwehr Düsseldorf (Abschlussmeldung):

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Am frühen Donnerstagmorgen kam es in Flingern-Nord zu einem Feuer in einem Kiosk. Der Brand weitete sich schnell auf das darüberliegende Wohnhaus aus. Die Feuerwehr Düsseldorf rettete zehn Menschen über Drehleitern aus dem Gebäude und löschte den Brand mit mehreren Löschtrupps und durchsuchte die Räumlichkeiten nach weiteren Betroffenen ab. Trotz des schnellen Eingreifens der Feuerwehr konnten die Rettungskräfte drei Menschen nur noch tot auffinden. Die Polizei hat die Ermittlungen zum Brandereignis aufgenommen. Die Höhe des Sachschadens kann zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht genau ermittelt werden.

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag meldeten Anrufer der Feuerwehr Düsseldorf einen brennenden Kiosk in Flingern. Aufgrund der frühen Erkenntnisse bei der Notrufbearbeitung entsendete der Leitstellendisponent umgehend mehrere Feuerwehreinheiten sowie den städtischen Rettungsdienst zur Einsatzstelle. Aufgrund der Lagemeldung alarmierte der Einsatzleiter noch auf der Anfahrt zum Schadensort weitere Unterstützungseinheiten. Darunter auch Einheiten zur medizinischen Versorgung einer Vielzahl von Verletzten.

Als die ersten Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, stellten diese einen Vollbrand eines Kiosks in einem Mehrfamilienhaus fest. Die Flammen schlugen bereits ins 1. Obergeschoss und die Hauseingangstür zum Wohnhaus war ebenfalls vom Brandereignis betroffen. Zeitgleich machten sich mehrere Menschen auf den Balkonen des Wohnhauses bemerkbar, ihnen war der Weg ins Freie über den Treppenraum abgeschnitten. Teilweise waren die Menschen auch auf den Balkonen vom Rauch umschlossen. Umgehend leitete der Einsatzleiter eine Menschenrettung über drei Drehleitern ein und entsendete mehrere Rettungstrupps zur Brandbekämpfung und Menschenrettung.

Der Rettungsdienst der Landeshauptstadt Düsseldorf versorgte 16 Menschen, die in unterschiedliche Krankenhäuser transportiert wurden. Davon waren zwei Patienten lebensgefährliche verletzt. Trotz des schnellen Eingreifens der Feuerwehr kam für drei Menschen jede Hilfe zu spät. Die Einsatzkräfte konnte diese nur noch tot vorfinden. Im weiteren Verlauf kontrollierten die Einsatzkräfte die angrenzenden Wohnhäuser auf eine mögliche Schadensausbreitung. Konnten aber schnell Entwarnung geben. Vorsorglich stellten Mitarbeitenden der Stadtwerke die Strom-, Wasser- und Gasversorgung für das betroffene Wohnhaus ab.

Zur Einschätzung der Standsicherheit des Gebäudes waren Mitarbeitende des städtischen Bauaufsichtsamtes sowie ein unabhängiger Statiker an der Einsatzstelle. Aktuelle ist das Wohnhaus zwar unbewohnbar, aber nicht einsturzgefährdet. Über die Einsatzdauer von rund neun Stunden kam es auch zu Einschränkungen im Individualverkehr sowie im Betriebsablauf der Rheinbahn. Zeitweise betreute die Feuerwehr rund 70 Menschen vor Ort. Hier unterstützte auch die Notfallseelsorge Düsseldorf.

Vor Übergabe der Einsatzstelle an die Kriminalpolizei hat die Feuerwehr die Räumlichkeiten des Kiosks mehrfach durchsucht und letzte lose Trümmerteile zur Seite geräumt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlung zur Brand- und Todesursache sowie zur Identifizierung der Toten übernommen. Die Feuerwehr Düsseldorf war mit über 100 Einsatzkräfte, darunter auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der Freiwilligen Feuerwehr, im Einsatz.

Update 17.05.2024 – 16:20 Uhr
Die drei Verstorbenen konnten identifiziert werden. Es handelte sich um einen 18-Jährigen, einen 48-Jährigen sowie um einen Mann im Alter von 55 Jahren. Nach dem ersten Befund sind der 18-Jährige und der 55-Jährige an den Folgen einer Rauchgasvergiftung gestorben. Sie waren Bewohner des Mehrfamilienhauses.

Bei dem 48 Jahre alten Mann handelte es sich um den Ehemann der Kioskpächterin, welcher den Laden zusammen mit seiner Ehefrau betrieben hat. Zum Zeitpunkt des von mehreren Zeugen beschriebenen lauten Knalls muss er sich an dem im Hausinneren gelegenen Zugang zum Kiosk befunden haben. Rechtsmedizinische Befunde legen nahe, dass er unmittelbar an den Folgen des Explosionsereignisses verstorben ist.

Der Brandort wurde durch mehrere Spezialisten untersucht und umfangreiches Spurenmaterial gesichert. Erste kriminaltechnische und chemische Untersuchungen, u.a. des Brandschutts aus dem Kiosk, haben deutliche Hinweise auf Brandbeschleuniger, in diesem Fall Ottokraftstoff, ergeben. Die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass die brennbare Flüssigkeit in dem im Erdgeschoss gelegenen Ladenlokal ausgebracht worden ist, was die Entwicklung eines zündfähigen Benzin-Luft-Gemischs zur Folge hatte. Eine Umsetzung eines solch gefährlichen Gemischs geschieht in der Regel explosionsartig mit Freisetzung hoher Energie.

Die Ermittlungen zu der Tat und den Hintergründen dauern an, wobei zum jetzigen Stand weder Hinweise auf ein Delikt der politisch motivierten Kriminalität noch auf eine Einwirkung anderer Personen von außen vorliegen.

Die bei dem Ereignis verletzten Menschen werden in Krankenhäusern und teilweise in Spezialkliniken behandelt. Bei einer schwer verletzten Frau besteht nach wie vor akute Lebensgefahr.

Update 28.05.2024 – 15:05 Uhr: Gemeinsame Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Düsseldorf und der Polizei Düsseldorf
Nach dem schweren Brandgeschehen in dem Wohnhaus in Flingern-Nord mit drei getöteten Menschen sind die Ermittlungen der Mordkommission “MK Lichtstraße” und der Staatsanwaltschaft weiter vorangeschritten. Es wurden zahlreiche Spuren ausgewertet und eine Vielzahl an Zeugen vernommen. Zum jetzigen Stand der Ermittlungen muss davon ausgegangen werden, dass der 48 Jahre alte Kioskbetreiber den nachgewiesenen Ottokraftstoff in dem Ladenlokal ausgebracht und entzündet hat. Dem Anschein nach wurde er selbst von der explosiven Umsetzung des Brandbeschleunigers überrascht.

Zur Motivlage konnten Umstände ermittelt werden, die sich möglicherweise tatauslösend ausgewirkt haben. So haben Umfeldermittlungen ergeben, dass der 48-Jährige im Streit mit einigen Anwohnern stand. Der von vornherein befristete Vertrag zur Nutzung der Kioskräumlichkeiten sollte zudem zum Jahresende 2024 auslaufen und war nicht verlängert worden.

Weiterhin liegen Erkenntnisse dazu vor, dass sich der Mann wegen einer psychischen Erkrankung in Behandlung begeben hatte. Die bei dem Brand lebensgefährlich verletzte Frau befindet sich nach wie vor in intensivmedizinischer Betreuung.

Update 04.06.2024 – 16:48 Uhr: Gemeinsame Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Düsseldorf und der Polizei Düsseldorf
Die bei dem Brandgeschehen lebensgefährlich verletzte Frau, die sich zuletzt noch in intensivmedizinischer Betreuung befunden hat, ist zwischenzeitlich in einer Spezialklinik gestorben. Die Ermittlungen dauern an.