This Day in History: 1898-11-12

Oberkasseler Brücke auf einer Postkarte um 1902

Die Oberkasseler Brücke wird fertiggestellt. Gut einen Monat später am 15. Dezember 1898 geht die Bahnstrecke der Rheinischen Bahngesellschaft nach Krefeld in Betrieb. (Bild: Oberkasseler Brücke auf einer Postkarte um 1902)

Die erste Oberkasseler Brücke wurde 1896 bis 1898 im Auftrag der Rheinischen Bahngesellschaft AG und auf Initiative und durch Finanzierung der Rheinbahngründer Heinrich Lueg, Franz Haniel junior, Friedrich Vohwinkel und August Bagel „der Jüngere“ als Teil der K-Bahn gebaut. Ihre beiden großen Eisenfachwerkbögen mit jeweils rund 181 Metern Spannweite und die vier kürzeren Bögen über der Düsseldorfer Rheinwerft und dem flachen Oberkasseler Ufer wurden durch den Ingenieur Reinhold Krohn geplant und von der Gutehoffnungshütte in (Oberhausen-) Sterkrade ausgeführt. Die beiden historistischen Tortürme und die Aufbauten des Mittelpfeilers mit der Figur des rheinaufwärts blickenden Bergischen Löwen, so wie das Brückengeländer, hatte der Düsseldorfer Architekt und Maler Adolf Schill entworfen, seit 1880 Professor für Dekoration und Ornamentik an der Kunstakademie Düsseldorf.[6] Die Portale waren nicht nur wichtige Blickpunkte der Luegallee und des ungefähr parallel zum Brückenbau vorgeschobenen Rheinufers, sondern gleichzeitig auch Stationen zur Entrichtung der anfänglich erhobenen Brückenmaut. Alle massiven Bauteile wurden durch die Bauunternehmung Philipp Holzmann & Cie. GmbH ausgeführt. Die Baukosten betrugen rund sechs Millionen Mark. Um auf dem östlichen Rheinufer das Portal und die Brückenauffahrt anlegen zu können, wurde der dort gelegene Sicherheitshafen zugeschüttet. Dies konnte geschehen, weil am 30. Mai 1896 erste Anlagen des heutigen Hafens an der Lausward eröffnet worden waren.

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Die Brücke verbesserte nicht nur die Rheinschifffahrt, indem sie die bisherige Pontonbrücke am Altstadtufer, die ein Schifffahrtshindernis darstellte, entbehrlich machte. Sondern sie verbesserte auch die überörtlichen terrestrischen Individualverkehre und die Anbindung der Bürgermeisterei Heerdt, zu der auch Oberkassel gehörte, und war ein wesentlicher Schritt hin zur späteren Eingemeindung dieser Stadtteile nach Düsseldorf. In Oberkassel setzte nach Fertigstellung der Brücke und nach Eröffnung der auf ihr verkehrenden K-Bahn eine Art Bauboom ein. Insbesondere die ufernahen Bereiche wurden zu einem bevorzugten, innenstadtnahen Wohnquartier.