This Day in History: 1811-11-02

Einzug Napoleons in Düsseldorf im November 1811. Blick auf den Triumphbogen in der Elberfelder Straße entworfen von Adolph von Vagedes. Kolorierte Lithographie von Johann Petersen

Napoleon, der Kaiser von Frankreich, besucht Düsseldorf. Als Napoleon nächtens die übermäßig hell beleuchtete Ratinger Straße, seinerzeit eine Vergnügungsmeile, erblickte, rief Napoleon überrascht “Rue de Matin” (Straße des Morgens) aus. Ein Düsseldorfer, der der französischen Sprache nicht so mächtig war, machte daraus Retematäng, eine im Volksmund heute noch gängige Bezeichnung für die Ratinger Straße. Bild: Einzug Napoleons in Düsseldorf im November 1811. Blick auf den Triumphbogen in der Elberfelder Straße entworfen von Adolph von Vagedes. Kolorierte Lithographie von Johann Petersen

Unter der neuen Regierung hielten bedeutende soziale und administrative Reformen Einzug. 1810 führte Napoleon den bergischen Code civil ein, der unter anderem den von Heinrich Heine begrüßten Durchbruch in Richtung einer Gleichstellung der Juden mit sich brachte.

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Anspruchsvolle Maßnahmen zur städtebaulichen Erneuerung und Verschönerung Düsseldorfs wurden vollzogen, insbesondere nach Entwürfen des Landschaftsarchitekten Maximilian Friedrich Weyhe. So pflanzte man die Neue Allee, die spätere Königsallee, und bepflanzte den Boulevard Napoléon, die spätere Heinrich-Heine-Allee erstmals als elegante Esplanaden; der Hofgarten erfuhr einen weiteren Ausbau zu einem Englischen Landschaftsgarten.

Gleichwohl war das Großherzogtum für Frankreich im Rahmen seiner imperialistischen Expansion letztlich nur als Satelliten- und Pufferstaat sowie als Ressource für Finanzeinnahmen und Truppenaushebungen von Relevanz. Zudem geriet das Großherzogtum zunehmend in eine schwere Wirtschaftskrise, weil die französischen Zölle, die im Zuge der Kontinentalsperre an seinen westlichen und nördlichen Staatsgrenzen erhoben wurden, es von wichtigen Marktgebieten abschnitten. Die Wende brachte die Völkerschlacht bei Leipzig, in deren Folge die französischen Truppen und Spitzenbeamten das Großherzogtum Berg verließen.