Die Kölner Generalvikariatsprotokolle
Die Generalvikariatsprotokolle notierten die täglichen Amtshandlungen des Generalvikars, der der Bevollmächtigte des Erzbischofs für die kirchliche Verwaltung ist, mit Daten, Inhalt und Adressaten.
Aufgenommen werden:
- Erteilung von Ehedispensen bei Blutsverwandten,
- Erteilung von Dispensen vom Aufgebot ( d.h. von der Ankündigung der Heirat in der Pfarrkirche )
- Bestätigung von frommen Stiftungen,
- Entlassungen zur Trauung nach auswärts,
- Stellentausch von Geistlichen und Ämtern.
Die beiden ersten Punkte sind für den Familienforscher die wichtigsten, da sie Aussagen über Verwandtschaft, Traudatum und -ort machen, die man in den Kirchenbüchern oft nicht findet, da sie häufig nicht so weit zurückreichen. Auch bei Stiftungen (Punkt 3) wird oft der Verwandtschaftsnachweis gebracht.
Die Protokolle des Kölner Erzbistums aus der Zeit von 1662 – 1825 liegen im historischen Archiv des Erzbistums Köln.
Die Zeit von 1662 – 1755 ist von Pater Hermann Deitmer und Pfarrer Hans Vogel in Buchform herausgegeben und von der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde veröffentlicht worden.
Band 1 enthält noch personengeschichtliche Angaben aus Generalvikariatsakten der Zeit von 1400 – 1610.
Band 3 enthält in der Zeit von 1731 – 1734 Abstammungsschemata zum Nachweis eines bestimmten Verwandtschaftgrades, er ist daher für Familienforscher besonders wichtig.
In Band 5 sind zum ersten Mal auch die Ordensfrauen erfasst, die zum Beispiel bei Erlaubnis zur Profess angeführt werden. Das Erzbistum Köln war damals sehr ausgedehnt: Es reichte von Malmédy bis kurz vor Paderborn und von Gerolstein (Südeifel) bis in die heutigen Niederlande.
Die Gv-Protokolle ermöglichen die schnelle Überprüfung umliegender Gemeinden auf bestimmte Namensvorkommen. Mit ihrer Hilfe kann man auch feststellen, in welchen Orten ein Familienname häufiger vorkommt.
Es sind folgende Bände erschienen:
Deitmer, Hermann
Die Kölner Generalvikariatsprotokolle als personengeschichtliche Quellen
Band 1: Aus der Zeit vor 1700 in 2 Halbbänden
Köln 1970, 1584 Seiten
Deitmer, Hermann
Band 2: Die Nichtkleriker in den Protokollen 1701 – 1725
Köln 1972, 1095 Seiten
Deitmer, Hermann
Die Kölner Generalvikariatsprotokolle
Band 3: Die Nichtkleriker in den Protokollen 1726 – 1740
Köln 1975, 1032 Seiten
Deitmer, Hermann
Band 4: Die Nichtkleriker in den Protokollen 1741 – 1750
Köln 1979, 1024 Seiten
Vogel, Hans
Die Kölner Generalvikariatsprotokolle
Band 5: 1751 – 1755
Köln 1984, 600 Seiten
Vogel, Hans
Die Kölner Generalvikariatsprotokolle
Band 6: 1756 – 1760
Köln 1992, 673 Seiten
Vogel, Hans
Die Kölner Generalvikariatsprotokolle
Band 7: 1761 – 1765
Köln 1994, 590 Seiten
Die Kölner Generalvikariatsprotokolle
Band 8: 1766-1770.
Köln 1998, 608 Seiten
Die Kölner Generalvikariatsprotokolle
Band 9: 1771-1775
Köln 1999, 702 Seiten
Die Kölner Generalvikariatsprotokolle
Band 10: 1776-1780
Köln 2001, 823 Seiten
Die Kölner Generalvikariatsprotokolle
Band 11: 1781-1785
Köln 2004, 936 Seiten
Die Kölner Generalvikariatsprotokolle
Band 12: 1786-1790
Köln, 2008, 886 Seiten
Ehedispense, Einzelpersonen, Ortsverzeichnis
Herausgeber WGfF, Nr. 240
Die Bände der Kölner Generalvikariatsprotokolle sind zu beziehen über die Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V. (WGfF)